Musica ante portas

Von Antje Gessner

Foto: Antje Gessner

WEIHNACHTSLIEDER spielte der Musikverein Haltingen am Sonntagabend vor der Kirche St. Georg und wieder waren viele Haltinger gekommen, um bei einem Glas Glühwein mitzusingen. Mit dem Dirigenten Aaron Solberg hatten sich die Bläser hörbar sorgfältig auf das kleine Weihnachtskonzert unterm Sternenhimmel vorbereitet und waren mit Spielfreude im Einsatz. Neu war in diesem Jahr ein Perkussionsinstrument zwischen den Bläsern, das schöne Akzente setzte. Abwechselnd mit dem Musikverein spielten die Haltinger Alphornbläser ihre ruhigen Melodien, während die Zuhörer verträumt lauschten. So fühlt man sich auf Weihnachten bestens eingestimmt.

Musikverein ehrt langjährige Mitglieder

Jürgen Wehrle (r.) ehrte Elisa Wade und Gustav Herbster. Foto: Sedlak.

Von Norbert Sedlak

Musiker für zehn bis 40 Jahre Treue ausgezeichnet / Viele Geehrte kommen nicht zu Jahresfeier.

WEIL AMRHEIN-HALTINGEN (nos). Die Jahresfeier bildet stets einen würdigen Rahmen für den Musikverein Haltingen, um verdiente Mitglieder für ihre Treue zum Verein auszuzeichnen. Der Vorsitzende Jürgen Wehrle bedauerte es am Samstagabend sehr, dass zahlreiche der zu Ehrenden kurzfristig hätten absagen müssen.

Ein Grund zur Freude war es für Wehrle hingegen, dass er die junge Flötistin Elisa Wade für bereits zehn Jahre aktives Musizieren mit der Silbernen Treuenadel auszuzeichnen konnte. Für 20-jährige Passivmitgliedschaft erhielten Monika Jackermeier, Mandy Meier, Johann Hartl und Jörg Kuner die Silberne Treuenadel. Die Goldene Treuenadel für bereits 30-jährige Vereinszugehörigkeit hat Reinhard Hagist erhalten.

Seit 40 Jahren Mitglieder des Musikvereins Haltingen sind Gustav Herbster sowie Helga Zimmermann, Bernd Argast, Karlfrieder Kaufmann, Martin Rümmele und Peter Schiffmann. Sie alle wurden zu zu neuen Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.

Termin: Der Musikverein Haltingen spielt und singt am Sonntag, 16. Dezember, um 18 Uhr wieder Weihnachtslieder vor der evangelischen Kirche.

Mitspieler gesucht: Jeder, der ein Instrument spielen kann, sei dazu herzlich willkommen, informierte Vorsitzender Jürgen Wehrle bei der Jahresfeier.

Eine Fülle an Melodien aus Film und Musical

Aaron Solberg hatte die Haltinger Musikerinnen und Musiker bestens auf den Auftritt vorbereitet. Foto: Sedlak

Von Norbert Sedlak

Der Haltinger Musikverein unter der Leitung von Aaron Solberg macht die Festhalle zur glanzvollen Showbühne.

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN (nos). Der Musikverein Haltingen bot bei seinem Jahreskonzert einen Hörgenuss der besonderen Art, bei dem die mehr als 30 Musikerinnen und Musiker einen beeindruckenden Beweis ihres hohen Leistungsstandes gaben. Dirigent Aaron Solberg stellte zum Thema "Von der Bühne auf die Leinwand" ein Programm mit zeitlosen und ergreifenden Klassikern, aber auch mit Höhepunkten aus Musicalproduktionen und Filmen zusammen.

Das Jugendorchester mit derzeit etwa fünfzehn Zöglingen wartete gleich zu Beginn mit einer bunten Klangfülle auf und erlaubte dem Publikum einen Einblick in die gute Ausbildung des Vereins. Mit der "Western Overtüre" eröffneten sie den Abend. Das schwierig zu spielende Stück "John Williams in concert" meisterten sie locker. Auch das fröhliche Weihnachtslied "Jingle bells" wurde vom Publikum mit anhaltendem Applaus belohnt.

Das Orchester eröffnete den Abend mit klassischer Blasmusikliteratur: der Toccata zu L’Orfeo von Claudio Monteverdi. Der Trompeten- und der Posaunensatz spielte wie im Original dreimal die Ouvertüre, bevor sich der Vorhang öffnete und das Gesamtorchester die Bühne betrat und noch zweimal die Toccata, das instrumentales Vorspiel zur Oper l'Orfeo vortrug.

Für einen weiteren Glanzpunkt sorgte die Musikkapelle mit "Il Postiglione d’Amore" (Der Liebesbote), einer eleganten Ouvertüre des Komponisten Alfred Bösendorfer. Beeindruckend vermittelten die Solisten Dennis Moser (Trompete) und Matthias Tröstl (Tenorhorn) den reitenden Boten, der die Liebesbotschaft überbringt, während das Orchester mit sehnsuchtsvollen Melodien die Gespanntheit der Gräfin verdeutlichte.

Mit Klängen aus längst vergangenen Tagen setzte das Orchester den "Triumphmarsch und Su" sowie "Del nilo al sacro lido" aus Aida, den "Chor der Gefangenen" aus Nabucco sowie "La donna e mobile" aus Rigoletto von Giuseppe Verdi mit klarer und dynamischer Intonation gekonnt in Szene. Die drei Opern zählen sicherlich zu den größten Triumphen von Giuseppe Verdi.

"Brassed off" ist eine englische Tragikomödie über einen Bergmannskapelle in der Thatcher-Ära. In dem Medley von John Staff wurden unter anderem Ausschnitte aus der Wilhelm Tell Ouvertüre, "The Floral Dance" und "Land of Hope and Glory" gekonnt intoniert.

Mit "Crime time" herrschte in der Festhalle Gänsehautstimmung. Die Melodien kannte sicherlich jeder Zuhörer aus den millionenfach ausgestrahlten Fernsehserien "Tatort", "Derrick" und "Ein Fall für zwei". Höchste Anforderungen an das Orchester stellte der Evergreen "Mambo", einem der bekanntesten Tänze aus dem Musical West Side Story von Leonard Bernstein. Der Mambo, ein Tanz aus Kuba mischte sich New York mit Jazzrhythmen und diente in dem Musical den aus Puerto Rico stammenden Jugendlichen als Klangsymbol.

Mit der ungemein populären Musik der "Selections from Chicago" weckte das Orchester Erinnerungen an die 1920er Jahre, die Zeit des frühen Jazz und der zwielichtigen Gangster. Neben den Blues Trompetensolo standen alle Register einen Moment mit rasanten Rhythmen der unvergessenen Hits wie "And All That Jazz", "Cell Block Tango", "Roxie" und "We Both Reached For The Gun" im Rampenlicht. Klanggewaltig zogen die Musikerinnen und Musiker mit einem Medley aus der Filmkomödie die "Blues Brothers" noch einmal alle Register. Akzentuierte, präzise Einsätze betonten das Stück. Energiegeladen und getragen von Schlagzeug und rhythmischen Instrumenten interpretierte das Orchester das Arrangement von Jay Boocook. Das Publikum klatschte begeistert und forderte stürmisch Zugabe, die mit dem Marsch "The Thunderer" und einen Weihnachtmedley gerne gewährt wurde.

Dennis Moser führte kompetent durchs Programm und erzählte viel Wissenswerte zu den einzelnen Stücken.

Musiker überzeugend und vielseitig

Viel Beifall für überzeugende musikalische Leistungen erhielt der Musikverein Haltuingen unter Leitung von Aaron Solberg. Foto: sc

Weil am Rhein-Haltingen - Mit einem vielseitigen Konzert, voller Klangfarben, präsentierte sich der Musikverein Haltingen bei der Jahresfeier am Samstagabend in der Haltinger Festhalle. Der zweite Vorsitzende, Dennis Moser, hatte dem Publikum nicht zu viel versprochen, als er ein abwechslungsreiches, ansprechendes Konzert ankündigte.

Gelungene Auswahl der Stücke

Dirigent Aaron Solberg war es mit der Auswahl der Stücke gelungen, die einzelnen Register subtil auszubalancieren und das Beste aus den Musikern herauszuholen. Musik aus Oper, Operette, bekannte Melodien aus der Welt des Krimi oder der Welt des Films – der Musikverein Haltingen bot ein überzeugendes Konzert.

Mit „Toccata“ aus der Oper L’Orfeo gelang ein stimmungsvoller Start. Wiederkehrende Melodien, dennoch abwechslungsreich intoniert, spiegelten eine zärtliche, dann wieder stürmische Liebeserklärung, deren Ende fulminant erklang. Dennis Moser (Trompete) und Matthias Tröstl (Tenorhorn) überzeugten als Solisten bei diesem Stück. Giuseppe Verdis „Triumph“, bekannte Werke des Komponisten, präsentierten die Musiker und Musikerinnen aus den Opern „Nabucco“, „Aida“ und „Rigoletto“. Bewegend erklang das Lied des „Gefangenenchors“, und kräftig füllten die Töne die Halle beim Klassiker aus der Oper „Aida“. Ob beim Titellied aus Wilhelm Tell oder mit wehmütigen Klängen bei „Oh Danny Boy“ – die Musiker demonstrierten Spielfreude und Können.

Dennis Moser und Matthias Tröstl als Solisten

Im zweiten Teil des Konzerts entführte das Orchester sein Publikum in die Welt der Krimis. Die Titelsongs von „Tatort“, „Derrick“ oder „Ein Fall für zwei“ sorgten für Gänsehaut. Mit einem Trompetensolo von Dennis Moser begann die Reise in die frühe Zeit des Jazz. In der Folge präsentierten sich in „Selections from Chicago“ alle Register beschwingt und frisch.

Leger und fetzig gespielt wurde der Evergreen „Mambo“ aus dem Musical „West-Side-Story“, und mit bekannten Liedern aus der „Blues Brothers Revue“ zeigten die Musiker ihre Vielseitigkeit.

Das begeisterte Publikum verlangte eine Zugabe, die mit einem zünftigen Marsch und stimmungsvollen weihnachtlichen Liedern gewährt wurde.

Die Ausgabe der Preise einer reichhaltigen Tombola folgte, ehe das sehr schöne Jahreskonzert in geselliger Runde ausklang. „Mit unserem Dirigenten Aaron Solberg haben wir einen Glücksgriff getan“, sagte der stellvertretende Vorsitzende Dennis Moser nach dem erfolgreichen Konzert. Der Dirigent würde „das Beste aus den Musikern herausholen".