Premiere mit Dirigent Gergö Donáth lässt viel erwarten

Mit einem schönen und abwechslungsreichen Frühjahrskonzert begeistert der Musikverein Haltingen seine Gäste. Es ist die gelungene Premiere von Dirigent Gergö Donáth.

Der Musikverein Haltingen gab in der Kirche St. Georg ein eindrucksvolles Frühjahrskonzert. Foto: Thomas Loisl Mink

Von Thomas Loisl Mink

Das Frühjahrskonzert des Musikvereins Haltingen in der evangelischen Kirche St. Georg ist der erste Höhepunkt im Vereinsjahr, wie der Vorsitzende Jürgen Wehrle feststellte. Den Beginn gestaltete das Jugendorchester. "Bandissimo" war ein stimmungsvoller Auftakt, gefolgt vom fetzigen "Nurock". Das Jugendorchester, ebenfalls geleitet von Gergö Donáth, präsentierte sich gut eingespielt und mit voluminösem Klang. Musikalisch und auch was die Größe des Jugendorchesters angeht muss man sich um die Zukunft des Musikvereins Haltingen keine Sorgen machen. Der Schlagzeuger ist erst neun Jahre alt, aber schon richtig gut. Auch der "Raiders March" von John Williams gelang überzeugend, so dass das Publikum in der vollbesetzten Kirche heftigen Applaus spendete, was mit einer Zugabe belohnt wurde.

Mit Wumms und Spielfreude eröffnete das Aktivorchester sein Konzert mit dem Marsch "The Thunderer" von John P. Sousa. Da steckte Kraft dahinter, dynamisch und mit Pep erweckten die Haltinger den Marsch zum Leben. Ruhig und träumerisch wurde es hingegen mit der "Air for Band" von Frank Erickson. Die sinfonische Blasmusik intonierte der Musikverein sehr schön, sauber und gefühlvoll auch in den ruhigen Stellen. "Choral and Rock-Out" brachte wieder mehr Dampf in die Kirche, ein Stück, das eine eigenwillige Verbindung eingeht. Der Choral, ganz passend für den Ort des Konzertes, ging nahtlos, nach einem tollen Tuba-Solo in einen rockigen Teil über. Beides brachte der Musikverein Haltingen energiegeladen und überzeugend rüber, und wie in der Rockmusik häufig, gab es sogar ein packendes Schlagzeug-Solo. Mit seiner Verbindung von Tradition und Moderne könne dieses Stück auch als Gleichnis für den Verein gelten, sagte Dominik Büchele, der durch das Programm führte.

Auch Drachen zu zähmen gelang dem Musikverein bestens, mit der Filmmusik "How To Train Your Dragon". In dem dramatischen Stück wechselten sich romantische mit mächtig auftrumpfenden Teilen, schöne Soli gab es von Altsaxophon, Posaune und Flöten. Das olympische Feuer, derzeit auf dem Weg nach Paris, machte Halt in Haltingen mit "The Olympic Spirit" von John Williams, das die Musikerinnen und Musiker durchaus feurig spielten, ebenso wie den "Klezmer Karnival" von Philip Sparke. Klezmer ist die Festtagsmusik östlicher Juden, für die Interkulturalität, die dieses Stück ausdrückt, stehe auch der Verein, betonte Dominik Büchele. Das Stück zeichnete sich durch vielfältige Melodien und unterschiedliche Tempi aus, vom Verein und seinem Dirigenten Gergö Donáth bestens umgesetzt.

Die Zusammenarbeit mit dem neuen Dirigenten funktioniere hervorragend, stellte Wehrle anschließend fest, und ein tosender und lang anhaltender Applaus des Publikums bestätigte diese Einschätzung. Mit einem Medley aus verschiedenen Filmmelodien des berühmten Hans Zimmer beendete der Musikverein sein Konzert. Das Stück transportierte unterschiedliche Stimmungen, gelungene Soli von Trompete und Flöte aren zu hören, bis es sich stürmisch aufbrausend zu einem knackigen Schluss steigerte. Das Publikum war begeistert, gab reichlich Applaus, und so gewährte der Verein mit "Halleluja" von Leonard Cohen noch eine stimmungsvolle Zugabe.