Von der Rock-Ballade bis zur Filmmusik

Der Musikverein Haltingen bot unter Leitung ihres neuen Dirigenten Gergö Donath eine überzeugende Leistung in der evangelischen St. Georgskirche. Foto: Norbert Sedlak

Ein anspruchsvolles Konzert voller mitreißender Blasmusik bot der Musikverein Haltingen bei seinem Frühlingskonzert in der evangelischen St. Georgskirche

Von Norbert Sedlak

Unter der neuen Stabführung von Gergö Donath boten das Aktivorchester und das Jugendorchester eine tolle Leistung. Die hoch motivierten Musiker folgten ihrem Dirigenten äußerst konzentriert, und das Ergebnis war beeindruckend. Das Publikum war begeistert und applaudierte herzlich.

Neuer Dirigent zeigt Flagge

Der Vorsitzende Jürgen Wehrle begrüßte die Gäste in der voll besetzten Kirche und danke der Kirchengemeinde für die Überlassung der Kirchenräume. Das Jugendorchester unter der Leitung von Gergö Donath eröffnete das Frühjahrskonzert und zeigte dem Publikum, darunter Eltern und Großeltern, was es in den vergangen drei Monaten von seinem neuen Dirigenten gelernt hat.

Jungmusiker geben Zugabe

Schon ganz schön routiniert brachten die dreizehn Zöglinge die beiden ersten Stücke „Bandissimo“ und „Nurock“, eine Form des amerikanischen Rocks mit poppige Balladen, Punk und Metal zu Gehör. Sehr gut kam auch der „Raiders March“, die berühmte Melodie zum beliebten Filmhelden Indiana Jones, an. Die Zuhörer belohnten die Jungmusiker mit viel Applaus, angesteckt von der Begeisterung wiederholte das Jugendorchester Passagen aus „Raiders March“.

Einen glänzenden Einstand hatte das Aktiv- Orchester unter der neuen musikalischen Federführung von Gergö Donath. Gleich mit ihrem ersten melodischen Stück „The Thunderer“, das der Marschkönigs John Philip Sousa komponierte, zog es die Zuhörer dynamisch, kraftvoll und mitreißend von der ersten Sekunde an in ihren Bann. Die fließenden Übergänge mit dynamischen und imposanten Passagen wurden gut gemeistert und ließ eine weitere musikalische Entwicklung erkennen.

Tradition trifft Moderne

Das sinfonische Werk „Air for Band“ aus der Feder von Frank Erickson beschreibt das Erwachen der Natur, es begann schlicht, bis es sich langsam immer mehr steigerte. Tradition trifft Moderne - „Choral and Rock-Out“ ist wohl der populärste Pop-Titel, den Henk van Lijnschootens unter seinem Pseudonym Ted Huggens komponierte. Gekonnt intonierte das Orchester die harmonischen Klänge, bevor sie Dirigent Donath ruhig durch das abschließende Bass-Thema führte, das mit einem furiosen Schlagzeug-Solo von Stefan Häfner endete.

Vorfreude auf Olympia

Das Zusammenleben mit einem Drachen ist nicht immer einfach und konfliktfrei. Der Animationsfilm „How to train your Dragon“ auf Deutsch „ Drachenzähmen leicht gemacht“ war nicht nur ein Erfolg, sondern auch dessen Musik, die John Powell schrieb. Das Medley bestehend aus den Stücken Coming Back Around, Dragon Battle, Test Drive und This Is Berk klangen nach Abenteuer mit keltischem Einschlag und war eine spritzige Bereicherung nicht nur für die Zuhörer. Mit der Eröffnungsfanfare „The Olympic Spirit“ der Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul, die John Williams, einer der größten Filmkomponisten geschrieben hat, entführten die Musiker das Publikum mit erkennbarer Freude in die Welt des Sports. Das olympische Feuer machte auf dem Weg nach Paris, wo die nächste Olympiade stattfindet, einen Zwischenstopp in Haltingen – den Gästen war es Recht.

Unvergessliche Filmmusik

Bei dem „A Klezmer Karnival“ das von Philip Sparke aus drei unterschiedlichen traditionellen Klezmermelodien: einem Hochzeitstanz mit Glückwünschen für Braut und Bräutigam, einem Rundtanz und einem so genannten Scherentanz komponiert wurde, zeigten sich die Musiker mit fröhlicher Begleitung des Xylophons und Marimbaphons stimmungsvoll, fröhlich, aber auch melancholisch. Das Publikum war ganz begeistert und durfte sich abschließend an dem emotionsgeladenen Medley „Movie Milestones“ der Filmmusik Legende Hans Zimmer erfreuen. Mit unvergesslicher Filmmusik, etwa in „Der König der Löwen“, „Fluch der Karibik“, „Gladiator“ oder „Crimson Tide“ eroberte er die Leinwand.

Das Publikum würdigte die musikalischen Leistungen mit lang anhaltenden Ovationen und erklatschte sich eine Zugabe, die mit dem Welthit „Halleluja“ von Leonhard Cohen gerne gewährt wurde. Dominik Büchele führte kompetent durchs Programm und erzählte viel Wissenswerte zu den einzelnen Stücken.

Viel Lob für den jungen Dirigenten

Nach dem sehr unterhaltsamen Konzert, das einmal mehr das Können und die Vielseitigkeit des Musikvereins Haltingen aufzeigte, luden die Musiker die Zuhörer zu einem kleinen Umtrunk ein. Besonders die Leistung des erst 21-jährigen Donath als Orchesterleiter wurde dabei in den höchsten Tönen gelobt. Schließlich ist es seine erste Dirigentenstelle, und der Student der Musikakademie Basel hatte nur rund drei Monate Zeit, mit seinem Orchester zu proben.