Von 1970 bis 1979

1970 wurde dann der damals noch 34 Jahre junge Aktive Hans Schmidhauser zum 1. Vorstand gewählt. In diesem Jahr wurde auch mit dem Bau eines Geräteraumes auf der Westseite des offenen Sägischopfes begonnen. Sämtliche Arbeiten wurden durch ehrenamtliche Helfer sprich Aktiv- und Passivmitglieder erbracht. Allen voran Peter Klepp als Spezialist im Maurerfach und Werner Vollmer als Schlossermeister. Diese Räumlichkeiten leisteten auch in späteren Jahren dem Verein wertvolle Hilfe als Ausschank bei Festivitäten.
1970 gab Walter Schmidhauser seinen Dirigentenposten an Paul Fischer ab. Dieser übernahm neben dem aktiven Orchester auch die Jungendausbildung und schulte vor den Musikproben am Dienstagabend die Zöglinge und Jungmusikerinnen und Jungmusiker. Notenlesen und das Blasen auf dem ausgewählten Instrument war angesagt. Das Sprichwort aller Anfang ist schwer trifft hier voll und ganz zu. Bis zum Spielen des ersten leichten Musikstückes war es ein weiter Weg und Durchhaltevermögen war gefragt. Damals wie heute.

Wenn man alte Bilder betrachtet stellt man fest, dass das musizieren zumindest bis etwa Mitte der 60-iger Jahre reine Männersache war. Ab dieser Zeit wandelte sich das Bild des MVH, da jetzt auch verstärkt interessierte Mädchen ein Musikinstrument erlernten und die jahrzehntelange Männerdomäne durchbrachen.

Einführung der neuen Uniform, 1970

1970 wurde von Karl Frieder Wagner das Musizieren und Bewirten am Haltinger Fasnachtsfeuer beim Rumänen ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr wurde die Uniform von 1954 durch eine neue Einheitskleidung ersetzt.

1971 war gemäss Bericht aus der Jahreshauptversammlung der Geräteraum weitestgehend fertig gestellt.

1973 gab Hans Schmidhauser den 1. Vorsitz wegen einer beruflichen Auszeit an das Passivmitglied Karl Friedrich Wagner für 1 Jahr ab. 1974 übernahm er dann wieder das "Vereinszepter".

Unter der Leitung von Paul Fischer hatte der MVH 1975 anlässlich eines Kirschenfestes mit Paulis Bigband einen ihrer großen Auftritte. Ganz in der Manier eines James Last präsentierten sich Dirigent und Musiker in gekonntem Spiel.

In jedem Vereinsjahr gab es viele feste Konzerttermine im Ort und befreundenden Vereinen wie z. B. beim Fischerfest in Märkt, Bergfest in Tannenkirch, nach Istein zur Chilbi, Efringen-Kirchen zum Winzerfest, nach Binzen und Egringen und viele mehr, die natürlich auch immer die vom MVH durchgeführten Feste musikalisch bereicherten. Die freundschaftlichen Bande ins benachbarte Elsass nach Village-Neuf und in die Schweiz nach Dornach wurden teilweise wieder aufgefrischt und über viele Jahre weiter gepflegt.

1978 gab Paul Fischer den Taktstock an Franz Staudner weiter.

Die Buurefasnachtsveranstaltung bildete durch das sukzessive schwächer werdende Kirschenfest das zweite finanzielle Standbein und wurde lange Jahre gemeinsam mit den Naturfreunden durchgeführt. Im Jahre 1978 wurde dieses aufgrund Besuchermangels eingestellt.

Ebenfalls im Jahr 1978 wurde in Haltingen ein neues Fest ins Leben gerufen. Das Sägischopffest fand ab diesem Jahr auf dem Freigelände der Festhalle jeweils am letzten Juniwochenende statt und war somit ein direkter Konkurrent zum Kirschenfest.

Auf Initiative unseres Aktivmitglieds Silvio Pasquinelli kam im Jahre 1979, auf Einladung des dortigen Tourismusministers, eine Konzertreise nach San Marino zustande. Das 2-stündige Platzkonzert mitten in der Stadt auf der Piazza Garibaldi kam bei den anwesenden Touristen und Einwohnern sehr gut an. Sogar ein lokaler Fernsehsender war mit dabei. Bei dem Strandbesuch mit Konzert an der Adria bei Rimini war Hans Schmidhauser mit seinem Sousaphon der unbestrittene Star und Liebling unserer Truppe. Für alle Aktiven und ein paar mitgereiste Passive war es ein unvergessliches Ausflugserlebnis.

Der Gegenbesuch der Militärkapelle von San Marino erfolgt im darauffolgenden Jahr 1980 zum Haltinger Kirschenfest. Die stark besetzte Kapelle lieferte zwei beeindruckende Konzerte ab und das anwesende Publikum war begeistert. Am Ende war es sowohl für die Gäste wie den MVH ein tolles Erlebnis und ein Stück Völkerverständigung über die Landesgrenzen hinweg.

Leider gab es in dieser Zeit für den Vorstand auch ernstere Probleme zu lösen, vor allem das Problem des Nachwuchsmangels. In vielen Gesprächen innerhalb der Vorstandschaft suchte man nach einem Ausweg. Ein neuer Weg bzw. ein zwei Wege Modell wurde gemeinsam mit dem Dirigenten Staudner beschritten. Neben der bewährten Ausbildung durch den Dirigenten und einige Aktivmusiker, wurde die Jugendausbildung in Teilen an die Städtische Musikschule Weil verlagert. Aufgrund seiner Lehrertätigkeit erhielt unser Franz Staudner auf Initiative des 1. Vorstandes Hans Schmidhauser einen Teilzeitjob an der Städtischen Musikschule Weil am Rhein. Geübt und gespielt wurde meist in Dreiergruppen. Die Instrumente stellte weitestgehend der Verein oder wurde von diesem angemietet. So gelang es eine Kapelle aufzubauen in der die Jugend den Ton angab.

Konzert auf der Piazza Garibaldi in San Marino, 1979